Der Förderbereich ist einer von drei Schulzweigen der Freien Waldorfschule Lübeck. Zusammen mit den Schülern der anderen Schulzweige nehmen die Förderschüler an allen Schulveranstaltungen und Festen teil. Sie begegnen sich auf dem Schulhof und in den Fluren. Immer wieder gibt es gemeinsame Unterrichtsstunden, Projekte, Ausflüge oder Klassenfahrten.

Die Förderklassen sind mit durchschnittlich 15 Schülern klein. Neben dem Klassenlehrer sorgen ein Klassenhelfer und Integrationshelfer für einen engen Betreuungsschlüssel.
Bei Lernschwierigkeiten oder sozial-emotionalen Auffälligkeiten kann so individuell geholfen werden.
Daneben wird die Entwicklung der Schüler durch Heileurythmie und Päpkitherapie begleitet.
Angestrebt ist außerdem ein enger Austausch mit den Eltern, Kollegen, Ärzten, Therapeuten und außerschulischen Institutionen, so dass aus verschiedenen Blickwinkeln die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt werden.
Die Förderklassen sind gegenüber den beiden anderen Schulzweigen (Regelschule und Heilpädagogik) durchlässig. Für jedes Kind wird nach aktuellem Bedarf der bestmögliche Platz gesucht.



Der Lehrplan für den Unterricht der Förderschüler basiert auf der Menschenkunde Rudolf Steiners und ist als Entwicklungshilfe gedacht.
Unterrichtsinhalte sollen dem Kind nicht eingetrichtert werden, sondern sollen ihm dabei helfen körperlich, seelisch und geistig zu wachsen. Sie unterscheiden sich grundsätzlich nicht von denen der Regelklassen, werden aber an die besonderen Bedürfnisse der Förderschüler angepasst.  
Das heißt, es wird Rücksicht genommen auf das langsamere Lerntempo und auf das Bedürfnis nach häufiger Wiederholung. Die Darstellungsweise versucht dem Bedürfnis nach emotionalem und sinnlich fassbarem Verständnis entgegenzukommen.
In alle Unterrichte fließen Übungen ein, welche die Körperkoordination, das Gleichgewicht, das Rhythmusgefühl und die Sinne der Kinder schulen, damit die körperlichen Voraussetzungen für das Lernen verbessert werden.

Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, das Selbstwertgefühl der Schüler durch Erfolgserlebnisse zu stärken. Bei jedem Kind sind besondere Begabungen und Interessen zu finden, an die sich anknüpfen lässt.
Auch soll die soziale Kompetenz der Schüler innerhalb der Schulzeit reifen. Der kleine Rahmen, in dem die Schwierigkeiten eines jeden bekannt sind, schafft eine gute Voraussetzung dafür, Toleranz und Rücksicht zu üben und den Anderen zu respektieren und anzuerkennen.