die Freie Waldorfschule

Unsere Regelklassen an der Waldorfschule Lübeck

An der Waldorfschule Lübeck gestalten wir die Schulzeit für unsere Schülerinnen und Schüler individuell, kreativ und lebensnah. Unsere Regelklassen umfassen die Unter-, Mittel- und Oberstufe und bieten ein vielfältiges, entwicklungsorientiertes Bildungsangebot. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Verbindung von kognitiven, künstlerischen und praktischen Fächern, um die Persönlichkeit unserer Schülerinnen und Schüler ganzheitlich zu fördern.

Unter- und Mittelstufe: Lernen im Einklang mit der Entwicklung

In den ersten acht Schuljahren, also in der gesamten Unter- und Mittelstufe, werden die Schülerinnen und Schüler in unserer Schule von einer festen Klassenlehrkraft begleitet. Diese gestaltet nicht nur den Unterricht in den Hauptfächern, sondern unterstützt die Kinder auch in ihrer seelischen, geistigen und körperlichen Entwicklung. Durch diese Kontinuität wird die Lehrkraft zu einer vertrauensvollen Bezugsperson, die die Schülerinnen und Schüler sicher auf ihrem Entwicklungsweg begleitet und eine unterstützende Gemeinschaft mit ihnen bildet.

Vor allem in den ersten drei Schuljahren nimmt sich die Klassenlehrkraft morgens viel Zeit, um die Kinder zu begrüßen und die ersten beiden Unterrichtsstunden zu gestalten. Für den Ausklang des Schultages gibt es die „Abschlussstunde“ – ein besonderes Element unserer Waldorfschule in Lübeck. Hier tauchen die Kinder gemeinsam mit der Klassenlehrkraft in die Welt der Märchen und Sagen ein und beenden den Schultag gemeinsam.

Epochenunterricht und Rhythmus im Lernen

Der Unterricht in der Unter- und Mittelstufe folgt dem Prinzip des Epochenunterrichts: Drei Wochen lang widmen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv einem Fachgebiet – beispielsweise der Einführung in das Lesen und Schreiben in der Sprachlehre, der Mathematik, dem Formenzeichnen, oder den an unserer Schule gelehrten Fremdsprachen Englisch und Französisch. 

Während der gesamten Unter- und Mittelstufe mit der Klassenlehrkraft sind auch Fächer wie Sport, Eurythmie, Musik, Malen, Religion, Handarbeit und Werken Teil des Schulalltags. Das Fach Geschichte ist Teil des Unterrichts der Klassenlehrkraft, die die Erzählungen an die kindliche Entwicklung anpasst.

In der dritten Klasse etwa fördern handwerkliche Tätigkeiten ein grundlegendes Verständnis für die Welt, in der vierten Klasse steht die Betrachtung von Pflanzen und Tieren im Fokus, da die Kinder in diesem Alter beginnen, die Welt differenzierter wahrzunehmen.

Auf dem Weg zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung

Dieses konzentrierte Lernen ermöglicht eine tiefe Auseinandersetzung mit den Themen und orientiert sich dabei stets an der Entwicklung der Kinder. Mit zunehmendem Alter wird auch der Unterrichtsstoff allmählich komplexer. Die Erzählungen im Fach Geschichte etwa gehen von Märchen in der ersten Klasse über Fabeln und Legenden in der zweiten Klasse bis hin zu Geschichten der antiken Kulturen in der fünften Klasse und der römischen Zeit in der sechsten Klasse. In der siebten und achten Klasse weiten die Schülerinnen und Schüler ihren Blick bis hin zur Entdeckerzeit und den Epochen der modernen Geschichte. Folgende Schwerpunkte gibt es außerdem in den einzelnen Klassenstufen:

  • 3. Klasse: Das handwerkliche Arbeiten steht im Vordergrund, um ein urbildliches Verständnis der Welt zu fördern.
  • 4. Klasse: Das Wesen von Pflanzen und Tieren wird betrachtet, da die Kinder nun beginnen, die Welt differenzierter wahrzunehmen.
  • Ab der 6. Klasse: Fächer wie Physik und Chemie, die eine präzise Beobachtung und das Entwickeln eines eigenen Urteilsvermögens fördern, kommen zum Unterrichtsstoff hinzu.
  • 7. und  8. Klasse: Hier wird der Übergang zur Oberstufe vorbereitet. Außerdem arbeiten die Schülerinnen und Schüler ein Jahr lang an einer Klassenarbeit zu einem selbst gewählten Thema, die am Ende des Jahres präsentiert wird.

Der Höhepunkt der Unter- und Mittelstufe ist das Klassenspiel am Ende der achten Klasse, das die Schülerinnen und Schüler als Teamarbeit auf die Bühne bringen.

Oberstufe: Persönlichkeit entfalten, Verantwortung übernehmen

Mit dem Übergang in die Oberstufe wechselt das Prinzip einer festen Klassenlehrkraft zu einer Lehrkraft als Klassenbetreuung, die die Jugendlichen durch die Oberstufenzeit beratend und unterstützend begleitet. Das Epochenprinzip bleibt in den Hauptunterrichtsfächern erhalten und wird von den entsprechenden Fachlehrkräften unterrichtet. Jede Epoche startet dabei zunächst mit einer gemeinsamen, tiefgehenden Erfahrung, die das neue Thema greifbar macht. Daraus wird im Lernprozess in den folgenden Wochen ein gemeinsames Verständnis mit den Schülerinnen und Schülern entwickelt.

Die altersgemäßen Inhalte des Unterrichts orientieren sich zum einen am Lehrplan der Waldorfschulen und zum anderen an den Gegebenheiten der Zeit. Entsprechend der Klassenstufe werden die Inhalte aufbauend eingeführt und geübt. Neben den Hauptunterrichtsfächern sind auch kognitive, handwerkliche und künstlerische Fächer ein gleichwertiger Bestandteil der Schulwoche.

Lernen durch Projekte und Praktika

Die Oberstufe in unserer Schule zeichnet sich durch praxisorientiertes Lernen aus. Projekte und Praktika ergänzen den Unterricht und fördern die Eigenverantwortung und Teamarbeit der Schülerinnen und Schüler:

  • 9. Klasse: Im Landbaupraktikum erhalten die Jugendlichen Einblicke in die landwirtschaftliche Arbeit.
  • 10. Klasse: In einem ca. dreiwöchigen Betriebs-/Handwerkspraktikum  werden erste berufliche Erfahrungen gesammelt. Außerdem findet hier auch das Landvermessungsprojekt in Form einer Klassenfahrt statt.
  • 11. Klasse: Die Jugendlichen absolvieren ein Sozial-/Industriepraktikum für einen Einblick in gesellschaftliches Engagement oder technische Berufe.
  • 12. Klasse: Im Rahmen der letzten Kunstgeschichtsepoche findet in der Regel eine Exkursion nach Italien statt. Außerdem realisieren die Schülerinnen und Schüler gemeinsam ein Klassenspielprojekt.

Neben den Praktika ergänzen klassenübergreifende Projekte den Schulalltag der Oberstufe, etwa Chor und Orchester mit einer intensiven Probenphase während der Chor- und Orchesterfahrt. In der 9. und 11. Klasse finden im Rahmen der Kunstgeschichtsepochen Exkursionen nach Berlin statt. In der 10. und 11. Klasse besteht außerdem die Möglichkeit, selbstständig Auslandsaufenthalte für meist zwei bis drei Monate in Frankreich und/oder Großbritannien zu organisieren. Diese sind oft mit einem Austausch verbunden, sodass wir in dieser Zeit Gastschülerinnen und -schüler an unserer Schule haben.

Abschlüsse und Perspektiven

Unsere Schülerinnen und Schüler können zum Ende der 12. Klasse den regulären Waldorfschulabschluss durch eine Kunstausstellung sowie eine Eurythmie- und Musikaufführung erwerben. Des Weiteren bieten wir an unserer Waldorfschule in Lübeck regulär den mittleren Schulabschluss (MSA) zum Ende der 12. Klasse an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, entsprechend der Fähigkeiten und Leistungen die 13. Klasse zu besuchen, um das Abitur zu absolvieren.

Den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) zum Ende der 10. Klasse bieten wir vor allem für unsere Schülerinnen und Schüler der Förderklassen an – sowie in Ausnahmefällen in den Regelklassen beim vorzeitigen Beenden der Schule.

Wir laden Sie herzlich ein, unsere Schule kennenzulernen!

Sie haben Fragen oder möchten Ihr Kind in unserer Freien Waldorfschule Lübeck anmelden? Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen. Wenden Sie sich gern an unsere Kollegin Frau Wiech im Sekretariat oder finden Sie nachfolgend unsere Anmeldeformulare.

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