Liebe Schulgemeinschaft,
am Samstag, dem 30.11.24 von 11 – 16 Uhr, findet mit dem Adventsbasar einer der alljährlichen großen Höhepunkte in unserer Schule statt. Das gemeinsame Feiern der Jahreszeit voll stimmungsvoller Atmosphäre, allerlei kulinarischer Köstlichkeiten sowie natürlich zahlreichen Mitmach-Aktionen für Kinder und Jugendliche aller Altersstufen ist saisonaler Auftakt in die christliche Wartezeit und zugleich einer der Höhepunkte im Jahreslauf einer jeden Waldorfeinrichtung.
Wie auch schon in den Jahren zuvor sind Klein und Groß dazu eingeladen, sich an der wunderbar vorweihnachtlichen Atmosphäre zu erfreuen und sich mit vielerlei Aktivitäten auch auf den bevorstehenden Advent einzustimmen: Ob beim Schiffchenblasen, im Kinderkaufhaus, bei den leckeren Lebkuchen am Hexenhaus, beim Werkeln und Gestalten von Zwergengärtlein aus Naturmaterialien im Werkhaus, beim sehr beliebten Binden eines eigenen Advendskranzes oder dem Kerzen Ziehen aus wohlriechendem Bienenwachs, ob beim Erwerb von vielfältigen kunsthandwerklichen Schätzen oder dem Genuss einer Vielzahl an köstlichen Speisen – der Adventsbasar weiß die Vorfreude auf die bevorstehende Adventszeit bei seinen Gästen mit allen Sinnen zu wecken.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Dieselstraße 18, 23566 Lübeck

Der Besuch der alten Dame
Ein kleiner Einblick in den Probenprozess der 12a
Für ihr 12. Klassstück “Der Besuch der alten Dame” von Dürrenmatt konnte die 12a den Berliner Schauspieler Jona Hansen als Regisseur gewinnen. Dieser legte 2015 sein Abitur bei uns ab und wirkt nun in seiner alten Heimat. Wie aber ergeht es ihm und den Schüler*innen denn so in dieser intensiven Probenzeit? Gut gelaunt und sichtlich eingespielt als Team gaben sie dem Wochenblättchen einen kleinen Einblick.
Frage: Jona, was war dein erster Gedanke, als du erfahren hast, dass die 12a „Der Besuch der alten Dame“ spielen wollten?
Jona: Ich war sehr froh über die Wahl des Stücks. Schiller wäre auch eine interessante Option gewesen, aber Dürrenmatt passte besser, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Ich war erleichtert, weil es bei Schiller noch mehr Arbeit an der Sprache gegeben hätte.
Frage: Was sind die aktuellen Herausforderungen im Probenprozess?
Jona: Die größte Herausforderung ist die Anzahl der Schüler*innen – 36 sind einfach sehr viele. Es ist schwer, alle gleichzeitig im Blick zu haben, und ich habe gemerkt, dass es fast unmöglich ist, in der kurzen Zeit mit jedem individuell zu arbeiten. Zum Glück sind die Gruppen [Regie, Kostüme, Ton, Bühnenbau, Dramaturgie, Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit] gut organisiert, das erleichtert den Prozess.
Erik: Eine große Herausforderung ist, dass es schwierig ist, dass alle gleichzeitig Zeit haben, um das Projekt gemeinsam voranzutreiben. Man kann sich nicht auf alles gleichzeitig fokussieren, und es tauchen ständig neue Probleme auf. Zum Beispiel ist die Kostümgruppe noch nicht fertig, und jetzt müssen wir zusätzlich zu den Aufgaben der Regie und Schauspieler auch Kostüme für zwei Rollen organisieren. Es gibt einfach zu viele Aufgaben.
Luis: Die größte Herausforderung ist für mich, konzentriert zu bleiben. Auch die Zusammenarbeit im Team ist schwierig, wenn manche nicht richtig mitziehen. Dazu kommt der Zeitdruck, der für Stress sorgt, weil vieles noch nicht fertig ist, und dann fangen die Leute an, sich zu kritisieren, was alles noch schwieriger macht.
Frage: Das Stück wurde 1956 von Dürrenmatt geschrieben. Stellt Ihr aktuelle Bezüge her oder ist es historisch inszeniert?
Jona: Wir haben es eher zeitlos inszeniert, z.B. mit einer Live-Kamera, die ja in die heutige Zeit passt. Wir haben keine speziellen modernen Themen herausgepickt, aber die zentralen Themen wie der Einfluss von Geld, Armut und der Rachefeldzug der Protagonistin sind nach wie vor aktuell.
Frage: Warum lohnt es sich, nächste Woche mal kein Netflix zu schauen und stattdessen das Stück zu besuchen?
Mathilda: Es ist spannend, den Vergleich zum 8.-Klass-Stück zu sehen und zu erleben, wie sich die Schüler*innen in den zwölf Jahren entwickelt haben – etwas, das auch die Eltern und Lehrer begleitet haben, es muss also auch für sie spannend sein.
Rebecca: Ich finde die Zwölftklass-Spiele sind immer eine Bereicherung. Es lohnt sich, zu sehen, wie viel Arbeit wir investiert haben. Einige Szenen haben wir verändert, sodass sie dramatischer oder lustiger wurden. Wir haben auch viel Persönliches reingebracht, z.B. durch die Musik, die wir selbst ausgewählt haben.
Jona: Also zuerst einmal ist es interessant zu sehen, wie haben wir uns das Stück zu eigen gemacht? Zum anderen wird ja oft über die „faule“ und „handysüchtige“ Jugend gesprochen, aber wer das Gegenteil erleben will, ist hier, glaube ich, auch sehr gut aufgehoben.
Luis: Also, Netflix kann man immer wieder einschalten. Wir führen das nur genau viermal auf.
Die Fragen stellte Lea Briesch.


Fotos (von links nach rechts): Erik, Mathilda, Jona (vorne), Luis (hinten), Rebecca